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Am Dienstag,
dem 06.11.2018, erlebten die Klassen SPE 16a, SPE 16b und FOS
18L einen etwas anderen Unterrichtsvormittag.
Dr. Horst Böttge war am BSZ zu Gast und stellte
sein Buch "Drangsaliert und dekoriert" in einer Buchlesung vor.
Durch seine Erzählungen und das Rezitieren vieler Textpassagen
brachte er den Zuhörern ein Stück Zeitgeschichte über das Leben
in der ehemaligen DDR näher. |
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In dem Buch
schrieb er die Lebensgeschichte seines Bruders nieder.
Richard Böttge
ließ sich 1951, mit gerade 16 Jahren, zu einem
"Dummejungenstreich" anstiften und verunzierte ein Bild von
Lenin. Infolgedessen wurde er von der Stasi verhaftet und später
von einem sowjetischen Militärgericht zu 10 Jahren Arbeitslager
verurteilt. |
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Herr Dr. Böttge schilderte sehr anschaulich,
unter welch menschenunwürdigen Haftbedingungen sein Bruder
damals leiden musste. Dies führte, neben der körperlichen, auch
zu einer erheblichen psychischen Belastung. Nach reichlich drei
Jahren wurde Richard Böttge aus der Haft entlassen.
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Sein weiterer
Lebensweg beschreibt beispielgebend, was ein Mensch trotz
solcher schrecklichen Erlebnisse erreichen kann. Richard Böttge
beendete seine Ausbildung, studierte und war später in leitender
Tätigkeit (Leitung Bereich Fernwärme Hoyerswerda) beschäftigt.
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Während seiner
beruflichen Laufbahn erhielt er mehrere, teils hoch dekorierte,
Auszeichnungen. Eine wurde ihm sogar von Erich Honecker
überreicht, dem Vorsitzenden des Staatsrates der DDR.
Wie der
Buchtitel also treffend aussagt, wurde Richard Böttge in seiner
Jugend (während der Haft) drangsaliert und später vom
Staat (mit Auszeichnungen) dekoriert.
Später stellte
sich heraus, dass Richard Böttge auch als Erwachsener immer
unter der Beobachtung der Stasi stand. Dies beweist eine sehr
umfangreiche Stasiakte (400 Seiten).
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Während und
nach der Buchlesung nutzten die Zuhörer die Zeit um Fragen zu
stellen und hatten Gelegenheit, mit dem Buchautor ins Gespräch
zu kommen. |
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Wir bedanken
uns bei Herrn Dr. Horst Böttge für seine bewegenden
Ausführungen, welche sehr zum Nachdenken anregten. Ebenfalls
danken wir Herrn Czirfusz für die Organisation dieser
Veranstaltung. |
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Text und Bilder: |
Simone Frenzel |
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